“Träumer Kämpfer Gentleman. Eine Männerfibel” ist ein Buch, das erfunden werden müsste, wenn es nicht bereits von Pater Philipp Karasch CO und Daniel Plassnig geschrieben worden wäre. Während Männlichkeit als toxisch beschimpft wird, stellen dem die beiden Autoren das Idealbild des christlichen Mannes entgegen. Es handelt sich hierbei um ein wichtiges Buch und deshalb laden wir herzlich zur ersten öffentlichen Lesung durch Burgschauspieler Michael König ein. Im Anschluss wird Pater Philipp Karasch über die Beweggründe sprechen, dieses Buch zu verfassen.

 

Wo: Altkalksburger Vereinigung, Ballhausplatz 1, 1010 Wien (Achtung: Eingang über den inneren Burghof)

Wann: 8. Juni, 19 Uhr

Hier geht es zur Anmeldung.

 

Warum dieses Buch wichtig ist, wird von einer Rezension auf Amazon gut zusammengefasst:

Wenn etablierte Massenmedien zum Angriff auf das Konzept von Männlichkeit an sich blasen, wenn feministische Hetz- und Haßschriften, die zum Töten von Männern aufrufen, Hochkonjunktur haben, wenn überall der Kampf gegen das sogenannte Patriarchat ausgerufen wird, wenn Jungen schon in der Schule eingeredet wird, dass ihr Bedürfnis nach männlichem Verhalten böse sei, dann weiß man, man lebt im Westen des 21. Jahrhunderts. Mit den Werten und Axiomen, die diesen Kulturraum einmal groß, stark, gerecht und stabil gemacht haben, hat die westliche Gesellschaft kaum mehr etwas gemein. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts fielen im Westen erst die Universitäten dem Kulturmarxismus zum Opfer, dann die Medien und Schulen, dann die Mehrheit der Parlamentarier, dann sogar kritische Teile der beiden christlichen Kirchen und nunmehr auch die eigentlich am freien Markt orientierten Unternehmen und Großkonzerne. Dass diese erste “große” Ideologie des 21. Jahrhunderts, die nun fast alle Aspekte des westlichen Lebens infiziert hat, in die Selbstzerstörung führen wird, ist nicht realistischerweise bestreitbar. Das ist nur eine Frage des Zeitpunkts.

Nüchtern betrachtet kann man dieser geistigen Seuche derzeit nur noch auf der persönlichen und familiären Ebene widerstehen. Plassnigs und Karaschs Werk ist ein hervorragender Versuch, christlich orientierten Männern hier einige wegweisende Aspekte zur Lebensgestaltung und -zielsetzung mitzugeben. Jedem der kleinen Kapitel ist eine historische Person zugeordnet, die als Vorbild dient und anhand derer man konstruktive, seelische Handlungsanweisungen für den persönlichen Alltag eines Mannes im 21. Jahrhundert ableiten kann. Von Augustinus und Albertus Magnus über Claus Schenk Graf von Stauffenberg bis hin zu Ernst Jünger sind viele große Personen der christlichen und der deutschen Weltgeschichte dabei vertreten.

Die Ratschläge sind dezidiert liturgisch-katholischer Natur und im Ergebnis kommt man damit zu erstaunlich ähnlichen Idealen wie der kanadische Psychologe und Philosoph Jordan B. Peterson (“12 Rules for Life”) oder der belgische Althistoriker David Engels (“Was tun?”). Jeder von uns weiß am Ende des Tages eben doch ganz genau, welche Werte das richtige Leben ausmachen, auch wenn die kulturmarxistische Elite im Staat und in den Medien einem heute etwas anderes erzählen möchte. Ob man sich diesen Erkenntnissen nun klassisch-katholisch, orthodox, psychologisch oder historisch annähert, scheint dabei am Ende weniger eine Rolle zu spielen als man denkt.

Zum Abschluss noch eine Überlegung: Mir persönlich scheint es kein Zufall zu sein, dass das dogmatistisch verwurzelte Christentum seit über einhundert Jahren in Westeuropa im Sterben begriffen ist. Ich befürchte, dass dieses Werk von Plassnig und Karasch, so zutreffend die axiologischen Empfehlungen im Ergebnis auch sein mögen, versucht, den liturgischen Weg zu gehen. Es kann jedoch gut sein, dass dies nicht funktionieren bzw. nicht mehr allzu viele Leute erreichen wird. Denn das Problem liegt darin, dass der westliche Mensch den Dogmatismus der westlich-christlichen Religion heutzutage als Spinnerei des Mittelalters abtut, aber umgekehrt nicht weiß, wie er sein Leben auf andere Weise mit produktiven d.h. ideologiefernen Werten füllen kann. Nur so ist der von Nietzsche schon im 19. Jahrhundert vorhergesagte Aufstieg der sozialistischen Ideologien zu erklären. Um dieses Problem zu lösen, muss man die Werte des Christentums abstrahieren und ohne innere Verfälschung in neue Form gießen. Dass es allerdings überhaupt noch Christen in Westeuropa gibt, die wie Karasch und Plassnig ihre Wertvorstellungen nicht mit halbgemurmelter Entschuldigung, sondern mit breiter Brust vertreten, ist langfristig gesehen doch immerhin ein wertvoller Silberstreif.