Eine vermeintlich harmlose Pille, die alle Probleme beseitigen und allen Druck nehmen soll, entpuppt sich als langfristige Belastung für Frauen. Mangels Aufklärung und gesellschaftlichem Diskurs wird in Kauf genommen, dass schwangere Frauen nachhaltige Fehlentscheidungen treffen und unter weitreichenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden.

 

Medikamentöse Abtreibung für Zuhause – Persönliche Erfahrung

Im Video vom deutschen Verein „Schwanger Du bist nicht allein e.V.“ erzählt eine Betroffene names Nina von ihren Erfahrungen mit der Abtreibungspille Mifegyne. Wie die meisten Frauen, hatte auch Nina zunächst den Gedanken: Ich will das Kind eigentlich haben, aber…

 

„Ich schaffe das nicht“

Es ist in der 5. Schwangerschaftswoche als Nina feststellt, dass sie ungeplant schwanger ist. Nach dem ersten Schockmoment wurde sie von Gefühlen wie Angst, Überforderung und Scham überrollt. Dazu kam massiver Druck vom Partner, der zu einer Abtreibung drängte. Er drohte Nina damit, sich oder dem Kind etwas anzutun. Schließlich ließ sie sich, eingeschränkt in Denk- und Strapazierfähigkeit, beeinflussen… Eine wirklich freie Entscheidung zu treffen war nicht möglich.

 

„Obwohl mein Herz mir was Anderes gesagt hat“

Eigentlich wollte Nina Kinder und ein Schwangerschaftsabbruch war immer undenkbar. Doch in dieser Krisensituation sah sie trotz Beratungsgesprächen keinen Ausweg mehr. Die Vorstellung allein mit einem Kind, ohne Partner und vielleicht ohne Arbeit dazustehen nahm überhand.

 

Schwangerschaftsabbruch @ Home – Entscheidung mit Tragweite

Aus Angst vor einer späteren Absaugung, wenn das Kind größer ist, entschied sich Nina für den medikamentösen Abbruch. In der Beratung wurde sie von der Gynäkologin jedoch nicht über die genauen Folgen und Auswirkungen aufgeklärt. Ihr wurden die Abtreibungspillen Mifegyne mitgegeben – daraufhin verbrachte Nina einen ganzen Tag mit weiteren Überlegungen. Aus Verzweiflung nahm sie in einem emotionalen Moment die ersten beiden Pillen ein. Diese sollten ihr Kind binnen 36 Stunden töten. Die Flucht aus dem elendigen Gefühlschaos schien gelungen.

Doch bereits am nächsten Tag bereute Nina die Entscheidung und wollte alles rückgängig machen und hatte den Wunsch, dass ihr Kind überlebt. Sie machte sich Vorwürfe und wollte, dass alles wieder gut wird. Schließlich begab sich Nina erneut in ärztliche Behandlung – diesmal um das Kind zu retten. Die Untersuchung im Krankenhaus zeigte, dass es dem Baby zu diesem Zeitpunkt noch gut ging und eine 50%ige Überlebenschance besteht. Nina nahm Gelbkörperhormon ein, um die Blutung zu stoppen. Die Versorgung des Kindes sollte wieder eingeleitet werden.

Zunächst sieht es in der 10. Schwangerschaftswoche noch gut für das Baby aus. Doch nach stundenlangen heftigen Blutungen und aus Angst um ihr Leben muss Nina das Krankenhaus wieder aufsuchen.

 

„Es war einfach alles voller Blut“

Dort verlor sie sehr viel Blut. Die Ultraschall-Untersuchung zeigte, dass das Kind tot war und sich nicht mehr bewegte – eine sehr tiefe und schmerzhafte Trauer machte sich breit. Zwei Tage darauf schied Nina die Fruchtblase aus, ihr Kind konnte darin sehen. Als sie die Fruchtblase öffnete, konnte sie erkennen, dass es ein Sohn ist. Sie war überrascht, dass der 2,5 cm kleine Körper schon so weit entwickelt ist. Zwei Augen, der Mund und alle Finger und Zehen waren ausgebildet.

 

„Die Gefühle, die man dann hinterher bekommt, die sind einfach wirklich sehr schlimm“

Zunächst versuchte Nina das Geschehene zu verdrängen, doch dann ging gar nichts mehr, sie konnte auch nicht mehr arbeiten. Zunächst schien Mifegyne eine Wunderpille zu sein, doch nach der Einnahme folgte ein Albtraum. Rückblickend sagt sie, dass es ihr zu einfach gemacht wurde und sie sich vorher einen konkreten Einblick gewünscht hätte. Über starke Schmerzen, die Blutmenge und darüber, dass sie ein Kind in Händen halten wird, wurde Nina nicht aufgeklärt.

 

Jahrzehntelange psychische Folgen

Nina stört es, dass Probleme unter den Teppich gekehrt bzw. verschwiegen werden. Auch 1,5 Jahre nach dem Abbruch weint sie um ihr Kind. Betroffene kämpfen zum Teil Jahrzehnte mit psychischen Nachwirkungen.

 

Das gesamte Video von „SDBNA Beratungsstelle“ über Ninas Erfahrungen mit der Abtreibungspille Mifegyne ist hier zu sehen:

 

Video-URL:

https://www.youtube.com/watch?v=GHoh4VOzL6k

 

Zugang zur Abtreibungspille in Österreich erweitert

Am 8. Juli 2020 berichtete darüber das Institut für Ehe und Familie:

Ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit und quasi über Nacht wurde bekannt, dass das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) die Abgabe der Abtreibungspille nun auch durch niedergelassene Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bewilligt hat. Bisher durfte das Medikament nur an Krankenhäusern und Zentren, die selbst Schwangerschaftsabbrüche durchführen, ausgegeben werden…

Der gesamte Artikel vom IEF ist hier abrufbar:

https://www.ief.at/zugang-zur-abtreibungspille-wird-ueberraschend-erweitert/

 

Keine Wunderpille

Mit diesem Beitrag wollen wir jene erreichen, die sich diese Form überlegen und jene, die glauben, dass es sich um eine Wunderpille handelt, mit der alles ganz easy abläuft.